Das Hachiko Syndrom

Treue bis in den Tod?

Wie oft habe ich schon gehört, gelesen; oder wurde darauf angesprochen, daß gerade der American Akita und der Akita ja über ein ganz besonderes Maß an Treue, dem EINEN – ihrem Menschen gegenüber verfügen.
Und wie oft begegnete mir in den letzten Jahren die Aussage, daß man sich gerade wegen des Filmes „Hachiko“ für einen Akita interessiere; oder gar aus eben jenem Grunde, sich einen angeschafft zu haben.
Ich kann sie nicht mehr zählen, die Menschen, welche dann frustriert – ja verzweifelt sind, wenn sich eben diese Treue ihres Akita, zu ihnen NICHT einstellen will.
Wie vielen verklärten Akita HalternInnen, mußte ich schon bestätigen, daß ihr Akita eine unsichere Binding zu ihnen erworben hat; oder gar, in einigen wenigen Fällen, daß da NICHTS ist, was man in Lern- u. Entwicklungspsychologisch – fachlicher Hinsicht, als „verwertbare Bindung“ bezeichnen kann.

Alle Welt möchte einen Hachiko. Und ebenso wie im Film mit Richard Gere, möchte die Mehrzahl der American Akita HalterInnen NICHTS dafür tun….

Lesen Sie gerne hierzu auch folgenden Artikel und sehen Sie sich das Interview mit Richard Gere an, welches ich Ihnen am Ende des eigentlichen Artikels anzeigen lasse.

Von wegen Hollywood

Ich versichere Ihnen: Es gibt KEIN Gen, welches beim American Akita; oder Akita, per se, für eine Ausnahmequalität an Bindung steht.

Bindung muß man sich beim American Akita, zum Einen hart erarbeiten und man muß vom American Akita für würdig befunden werden, der/die EINE sein zu können, dem der American Akita sich in besonderer Weise öffnet und sich anvertraut.

Bindung ist seit meinem Psychologie und Pädagogikstudium eines meiner Spezialthemen und so bilde ich mich natürlich auch immer weiter auf diesem Gebiet in caniner Hinsicht.
Ich bin also, hinsichtlich des Themas „Bindung“ sowohl in humaner, als auch in caniner Hinsicht stets aktuell, was wissenschaftliche Erkenntnisse diesbezüglich anbelangt.
Ich bin sowohl mit den Erkenntnissen von Berlowitz/Weidt/Weidt, als auch mit jenen anderer führender Kynologen vertraut.
Vor geraumer Zeit – ich weiß nicht mehr genau wann, erwarb ich ein weiteres Fachbuch zum Thema Bindung beim Hund.
Es ist gespickt mit wissenschaftlichen Erklärungsmodellen, Methodik, Bindungsarbeit und jeder Menge aktuellem Fachwissen zum Thema Bindung.

In diesem Buch, welches gefüllt ist mit gutem Lesestoff, hat mich jedoch ein Abschnitt ganz besonders beeindruckt.
Kate Kitchenham schrieb ihn; und ich möchte ihn mit Ihnen Teilen:

Kate Kitchenham
Doch eine wichtige Zutat zur Hunde – Treue fehlt noch: die richtige Chemie. Ein Faktor, der in Beziehungen von uns häufig unterschätzt und doch so offensichtlich elementar ist!
So kann es kommen, daß für viele Menschen, die ihr Dasein an der Seite von Hunden verbracht haben, ein Individuum der vierbeinigen Lebensbegleiter deutlich herausragt. Die Verbindung zu dieser Persönlichkeit bleibt unerreicht in der Innigkeit der Beziehung. Dies liegt mit Sicherheit an vielen der hier aufgeführten Faktoren, aber letztendlich an der wissenschaftlich schwer zu fassenden „richtigen Chemie“ zwischen zwei Lebewesen – ganz unabhängig von ihrer Artzugehörigkeit.! Diesen Faktor kann man nicht trainieren, er ist gegeben oder eben nicht, doch er schafft mehr als tiefe Vertrautheit, ist die Voraussetzung für die treue, tiefe Liebe, nach der wir uns alle sehnen.

Diese Erklärung, liebe Leser und American Akita Freunde ist die Erklärung, weshalb manche American Akita HalterInnen, trotz aller Bemühungen und Methodik keine wirkliche Bindung zu ihren Hunden auf zu bauen imstande sind.

Auch ist dieses Erklärungsmodell die Begründung, weshalb es Zwischenartliche Beziehungseben gibt, die eben als besonders herausragen.
Weshalb es diese Verbundenheit in gegenseitigem Respekt, Verstehen, Urvertrauen und eben jene unerschütterliche Treue bis in den Tod, aus welchem Grunde es für manche American Akita eben „DEN EINEN“, so wie es für Hachiko NUR Professor Ueno  und für meinen Nanuk eben NUR mich gab!

mnnerliebe

 

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