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Die Baremountain American Akita Notvermittlung
Mir wurde von einem Mitglied aus unserer Hunde Fach Gruppe bei Facebook, von dem American Akita Rüden Aiko berichtet. Für den sich die junge Frau bei uns angemeldet hat, um Informationen und Ratschläge zu American Akita typischen Verhaltensweisen zu erhalten..
Ich erkundigte mich bezüglich Aiko und stehe mit einer Tierheim Mitarbeiterin und den Mitglied unserer Gruppe in täglichem Austausch.
Folgender Text wurde mir von Frau xxx bezüglich Aiko übermittelt:
Aiko wurde als circa 10 Wochen alter Welpe aus einer privaten „Zucht“ gekauft. Die Besitzer der Elterntiere hatten eine große Gärtnerei, äußerlich schien soweit alles in Ordnung, laut Aussage der Vorbesitzer. Es bestand auch die Möglichkeit die Elterntiere kennen zu lernen. Die Vorbesitzerin hatte die entzückenden Akita Welpen gesehen und sich natürlich schlagartig in sie verliebt, sofort stand fest: es muss ein Akita sein. Leider haben sich weder Frau noch Mann zuvor mit der Rasse auseinandergesetzt. Aiko lebte von Welpe an bei dem älteren Ehepaar, mit Haus und Garten, täglichen Gassirunden, und hatte sich an wenig Regeln zu halten, er hat bestimmt, wo es „lang geht“. Er durfte ein Leben als Familienhund führen. Hundekontakte hatte Aiko leider nie genißen dürfen, deswegen können wir nicht sagen, wie Aikos Sozialverhalten mit Artgenossen aussieht. Der Mann des Hauses wollte hatte in seinem Leben bereits mehrere Schäferhunde, und als der Letzte verstarb wollte er wieder einen adoptieren, aber seine Frau kam ihm „dazwischen“ und erwarb Aiko. Der Mann hatte Aiko nie akzeptiert. Mit 3 Jahren kam es zum ersten Zwischenfall, der Herr wollte in der Nacht auf die Toilette gehen und ging an Aiko vorbei, da hat er nach ihm geschnappt. Im Freien gab es nie ein Problem mit dem Mann und Aiko, immer nur im Haus, wenn er sich bedrängt fühlte. Ich nehme an, dass Aiko genau gespürt hat, dass er unerwünscht ist. Vielleicht wollte Aiko aber auch seine „Frauerl“ beschützen. Im März 2017 kam es zum 2. Zwischenfall, Aiko lag im Wintergarten, der Mann wollte vorbei und Aiko verwarnte deutlich. Wäre die Frau nicht dazwischen gegangen, hätte es vermutlich einen Beißvorfall gegeben. Für den Mann stand nun ein für alle Mal fest, dass Aiko die Familie verlassen muss. Die Vorbesitzerin war bei der Abgabe ins Tierheim mit den Nerven am Ende, liebte sie ihren Aiko doch von ganzem Herzen. Leider hatte man aber verabsäumt, sich mit den Bedürfnissen und Erfordernissen eines Akita´s auseinanderzusetzen oder sich aber früh genu Hilfe bei Experten zu holen. Als ich Aiko kennen lernte, wirkte er zuerst desinteressiert, an seinem Frauerl sprang er hoch, er umfasste sie regelrecht, und war dann weit größer als sie. In Stressituationen ist Aiko unberechenbar. Er muss lernen, dass es okay ist, wenn er untersucht wird, dh. Seine Ohren kontrolliert werden, wir ihm eine Zecke entfernen möchten etc. Das akzeptiert er momentan noch nicht. Deswegen haben wir zum Eigenschutz mit einem Maulkorbtraining begonnen, auf das Aiko sehr gut anspricht. Maulorb anlegen ist gar kein Thema mehr, er freut sich so derartig, wenn er den Maulorb sieht und kommt freiwillig mit der Schnauze zum Korb, einfach großartig. Jetzt sind wir dabei ihm beizubringen, dass es okay ist, wenn wir ihn am Körper berühren (Medical Training). Suchspiele gibt es jeden Tag für unseren Aiko, die er sehr gut annimmt. Spaziergänge gibt es selbstverständlich täglich, aber es ist eben nur ein Leben in einem Tierheim, so sehr wir uns bemühen unsere Hunde auszulasten, ein zuhause können wir niemals ersetzen. Aiko ist ein charakterstarker, selbstbewusster Rüde, der Kenner diese Rasse sucht und seinem Menschen dann sehr wohl gefallen möchte, und mit diesem durch Dick und Dünn gehen würde.
Eigene Anmerkungen:
Aiko ist, wie es bei Baremountain heißt: Ein American Akita „mit Vorgeschichte“. Aufgrund seiner ungünstigen Aufwuchsbedingungen und der Tatsachen daß ihm ein souveränes menschlisches Leitbild vorenthalten wurde und ihm keine Grenzen aufgezeigt wurden, hat Aiko eine sehr geringe Frustrationstoleranz ausgebildet. Auch hat Aiko gelernt, daß er mit Pöbeln und der Macho Nummer seinen Willen durchsetzen kann.
Diese Verhaltensweisen sind in Lernpsychologischer Hinsicht zu Extinktieren = Löschen und Aiko müssen Alternativ Verhaltensweisen auftrainiert werden.
Ich sehe als Spezialist für American Akita, Aiko ausschließlich in den Händen eines Menschen der jahrelange Erfahrung mit American Akita Rüden besitzt.
Auch würde ich es unterlassen Aiko Leckerchen/Bringsel weg zu werfen, welchen er dann hinterherläuft. Solche Beschäftigungen sind für American Akita kontraproduktiv. Es gibt sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten für American Akita.
Und man täte im Tierheim F. gut daran, diese Empfehlung Ernst zu nehmen.
Ich vermittle nicht erst seit vorgestern in Not geratene American Akita (Rüden) mit Vorgeschichte.
Ich stehe bezüglich Fragen zum American Akita im allgemeinen und Aiko im Besonderen über DAS American Akita Fach Forum zur Verfügung.
Mathias Kahlenberg
Herausgeber, Administrator, Fachautor
Verhaltens Berater für Hunde
Anti Jagd Trainer mit Schwerpunkt: American Akita & Akita
Spezialist für American Akita
Hobbykynologe
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