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Gefährliche Hunderassen?
Mein Beitrag als Hobbykynologe:
Ich zitiere Frau Dr. Dorit Feddersen Petersen aus einem Schreiben vom 02.01.2001 an den Präsidenten des Bundesverwaltungsgerichts:
Zitat:
Es gibt keine gefährlichen Hunderassen, (weder nach Beißvorfällen noch wissenschaftlichen Erkenntnissen ethologisch, tierzüchterisch, molekulargenetisch – folgen diese Benennungen seriösen, nachvollziehbaren Kriterien) es gibt gefährliche Hundeindividuen.
Des Weiteren zitiere ich Frau Dr. Helga Eichelberg aus Ihrem Schreiben vom 08.11.2000 an den Präsidenten  des Bundesverwaltungsgerichts:
Zitat:
Aus zoologischer Sicht weise ich noch einmal darauf hin, dass allein die Rassezugehörigkeit eines Hundes keinerlei Aussagen über seine individuelle Gefährlichkeit zulässt.
Empfehlungen der Arbeitsgruppe Gesetzgebung betr. Gefährliche Hunde des Bundesamtes für Veterinärwesen (Schweiz) vom 21.12.2000: Die Arbeitsgruppe rät davon ab: auf bestimmte Hunderassen bezogene Restriktionen anzuordnen (S. 1). Keine wissenschaftlichen Studien haben bisher bewiesen, dass gewisse Rassen ein höheres Aggressionspotential als andere zeigen.
Ich zitiere Frau Prof. Dr. Irene Stur (Uni Wien): Gutachten zur Änderung des Steiermärkischen Tierschutzgesetzes vom 26.01.1993 und der Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 26.06.1993 mit der Hunde bestimmter Rassen als besonders gefährlich definiert wurden:
Zitat:
Von Hunden ausgehende Gefahren für die Sicherheit von Menschen oder Tieren sind unabhängig von der Rassezugehörigkeit und somit ist es nicht möglich per Verordnung Rassen zu bestimmen, von denen eine besondere Gefährlichkeit ausgeht.
Schreiben von Frau Dr. Barbara Schöning (Vorsitzende Tierärztekammer Hamburg) vom 01.07.2002 an den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts:
Zitat:
wurden von mir keine Rassen genannt, an denen derartige Zuchtlinien mit negativen Verhaltskomponenten festgestellt/untersucht worden waren. Hierbei würden dann nämlich mehrheitlich in entsprechenden Verordnungen nicht-gelistete Rassen genannt werden müssen. ..dass von jedem Hund bei falscher Haltung bzw. Unkenntnis des Halters ein Gefahrenpotential ausgehen kann(siehe auch Darstellung der deutschen Tierärzte anläßlich des Deutschen Tierärztetages 2000). Insgesamt lehne ich aus wissenschaftlich-fachlichen Aspekten heraus eine Unterteilung in gefährliche Rassen und ungefährliche Rassen ab.
Ich zitiere Herrn Dr. Bob – Vertreter der Tierärztekammer Berlin:
Zitat:
Genauso unstreitig ist es aber auch, dass sich die besondere Gefährlichkeit eines Hundes eben nicht aus einer Rassezugehörigkeit ableiten lässt…Es widerspricht dem aktuellen Stand der Wissenschaft, den gefährlichen Hund nach Rasse, Größe oder Gewicht definieren zu wollen.
Weiterhin gibt Herr Dr. Bob zu Bedenken…
Zitat:
Sind Sie gefährlich, weil sie einer bestimmten Rasse angehören? Das ist einfach Stand der Wissenschaft, und das muss man bitte auch, wenn man Experten fragt, akzeptieren und nicht immer laufend neu hinterfragen oder infrage stellen:Sie sind es nicht, weil sie einer bestimmten Rasse angehören, sondern sie sind es, weil Gefährlichkeit abhängig ist von der Aufzucht, von den Haltungsbedingungen und vom Halter selbst. (S. 37). Der Staff Bull ist z.B.: überhaupt nicht auffällig. Aber man hat ihn erst einmal auf die Liste gesetzt, weil das eine ganz arme Rasse ist. Er hat nämlich zwei Namen in seinem Namen vereint. Er hat die Begriffe Staffordshire und Bullterrier in seinem Namen. Damit muss er offensichtlich doppelt gefährlich sein.
Diese Auflistung an wissenschaftlich fundierten Expertenaussagen ließe sich von meiner Seite beinahe beliebig fortführen und erhebt keinerlei Anspruch, in dem hier publizierten Umfang, eine umfassende, oder gar vollständige Disposition darstellen zu wollen.
Die Klarheit und Einstimmigkeit dieser Aussagen jedoch spricht für sich selbst.