Wir suchen uns unseren American Akita aus!

Eine mehr als fünfwöchige Wartezeit schloss sich nun an. Immer wieder die bange Frage, werden es auch mindestens zwei Rüden im Wurf sein und was ist, wenn es überhaupt keinen Rüden im Wurf geben würde?

Als uns unser Züchter am 9.7.02 morgens so gegen 7.20 anrief, lag ich noch im Bett. Er teilte mir mit, dass die kleinen Akis da sind und dass es vier Rüden sind. Mann was war ich happy. Er hatte noch eine gute Nachricht für uns: der Rüdeninteressent, an erster Stelle, war abgesprungen. Wir waren nun aufgerückt – was für ein Geschenk – wir konnten aus vieren auswählen.

Einen Namen mit „B“ sollten wir uns noch fürs Zuchtbuch überlegen, es war aber schon beschlossene Sache, dass unser Hund „Nanuk“ heißen sollte.
„Nanuk“ bedeutet in der Sprache der Inuit: „grosser, einsamer Wanderer“. „Nanuk“ wird mit einem langen „U“ ausgesprochen. Die Inuit nennen den Eisbären „Nanuk“.

Also befand ich, wenn es schon ein Name mit „B“ sein musste, dann einer, der Stolz und Adel eines Akita entsprechen sollte. Ich befasste mit etwas mit japanischer Mythologie und kam auf den Namen „Bushido“ – „der Weg des Kriegers“. Ja so sollte sein Name sein: „Bushido – Nanuk“!

Im Verlauf des Gesprächs fragte unser Züchter, welche Farbe wir uns denn vorgestellt hätten? Ich antwortete, dass mir persönlich Pinto’s sehr gut gefallen würden eine Schwarzmaske war sowieso Pflicht. Er erzählte mir: „ja so einer ist auch dabei“. Er beschrieb mir Nanuk ganz genau: weißer Streifen auf dem Stop, wie schön er Gezeichnet sei………

Aber dann erinnerte ich mich daran, dass wir die Auswahl unseres Akita’s nicht ausschließlich von Äußerlichkeiten abhängig machen wollten. Klar – Gefallen muss er schon, aber wir waren – und sind immer noch der Meinung, dass auch hier die Sympathie eine große Rolle spielt. Ich hatte solche Sympathiebekundungen schon öfter bei Tieren erlebt und aufgrund dieser entscheidet man dann ganz anders. Nicht zuletzt sollten auch Charaktereigenschaften und Temperament des Hundes zu seinen Besitzern passen.

Wir legten uns noch nicht wirklich fest……

Als die Frau unseres Züchters dann die ersten Bilder in ihre Homepage setzte, ja da gefiel uns der Pinto wirklich sehr.

Ich weiß noch genau, ich hatte Nachtbereitschaft. Bei meiner Abfahrt von Zuhause waren die Bilder online noch nicht verfügbar. Meine Frau ließ sch dann mit den ausgedruckten Bildern von einer Freundin zu meiner Dienststelle fahren, um mir die Bilder zu bringen. Die Bilder lagen die ganze Nacht auf meinem Schreibtisch.
Voller Stolz zeigte ich die Bilder allen Interessierten.

In dieser Zeit sprachen meine Frau und ich oft darüber, welcher es denn wohl sein wird. In Wirklichkeit aber hatten wir längst den kleinen Pinto favorisiert.

Zumal die Frau unseres Züchters in einer E-Mail ein kurzes Testvideo geschickt hatte, in dem der kleine Pinto und eines seiner Geschwister zu sehen waren. Ich weiß nicht wie oft ich mir dieses angesehen habe.

Als wir dann am 27.7.2002 erneut die Fahrt nach Hessen antraten um unseren Akita auszusuchen waren wir uns einig nicht Äußerlichkeiten den Vorzug zu geben.

Inständig hoffte ich auf ein Zeichen – irgendetwas – und stellte mir auch die bange Frage, „was tust du, wenn es dieses Zeichen nicht gibt?“

Hoffentlich würden wir die richtige Wahl treffen -dem Hund zuliebe.

Bei unserem Züchter angekommen, führte uns dieser auch sogleich in die Kinderstube. Da lagen sie nun alle Neune. Einer schöner als der andere. Die Rüden kamen in ein Einkaufskörbchen und wurden ins Wohnzimmer getragen und dort alle auf den Boden gesetzt. Meine Frau und ich setzten uns zu den Welpen. Zuerst nahm ich den kleinen Pinto auf. Ich hielt ihn eine Weile auf dem Arm. Dann setzte ich ihn wieder ab und nahm den nächsten. Bis alle mal bei mir waren, meine Frau tat es mir gleich.

Jetzt schon zeichnete sich ab, dass einer von den vieren, es war der ruhigste, nicht viel mit mir zu tun haben wollte.

Der Pinto kam immer wieder zu mir und schnüffelte an mir, er schien sich gerne in meiner Nähe aufzuhalten.

Aber wir wollten nichts überstürzen. Wir ließen uns viel Zeit. Ich nahm die, welche Interesse an mir zeigten öfters auf und setzte sie wieder ab.

Als ich den Pinto erneut auf dem Arm hatte, suchte er mit seiner kleinen Schnauze mein Gesicht und knabberte an meinem Bart. Das war es – das Zeichen, auf das ich gehofft hatte. Für mich ein eindeutiger Sympathiebeweis. Für mich waren die Würfel gefallen.

Für meine Frau noch nicht. Sie gab sich noch ganz viel mit den anderen ab. Sie hatte es schon registriert, dass der Kleine und ich uns mochten, sie befürchtete, wie sie später zugab, dass der Hund dann nur auf meine Person fixiert sein könnte.

Dann nach einer Weile, als es auch meiner Frau schien, dass der kleine Pinto wohl am besten zu uns passen würde gab sie ihr Einverständnis.

Wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre- ich hätte auch einen Anderen genommen. Ganz Ehrlich!

Ich fragte den kleinen, „na willst du Nanuk heißen?“ Müde schloss er seine kleinen blauen Augen und döste auf meinem Arm.

Bushido-Nanuk, als er mich im Ater von 3 Wochen auswählte.

So suchten wir uns unseren Akita aus – oder war es umgekehrt?